VON FAST FASHION ZUM BEWUSSTEN KONSUM
Unsere Zeit ist von Schnelligkeit geprägt, sei es durch neue Technologien, Digitalisierung oder Globalisierung. Auch die Modewelt rast. Die Menschen kaufen mehr Klamotten denn je. Seit dem Jahr 2000 hat sich der Absatz an neuer Kleidung mehr als verdoppelt und es werden jährlich mehr als hundert Milliarden neue Teile produziert.
Wöchentlich bringen große Anbieter der Modebranche neue Kollektionen auf den Markt, mehr als ihre Konsumenten je tragen könnten. Dieses Geschäftsmodell wird Fast Fashion genannt. Fast Fashion kurbelt den Umsatz an, da der Kunde öfter bei der jeweiligen Marke vorbeischaut, neue Teile findet und zugreift.
Unsere geliebten neuen Trends verbrauchen derweil Unmengen an Ressourcen, vergiften Ökosysteme und damit auch die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen. Laut einer Schätzung des Fachjournals „Nature Climate Change“ von Januar 2018 soll sich der Ressourcenverbrauch der Modeindustrie im Vergleich zum Jahr 2000 bis zum Jahr 2050 verdreifachen. Eine einzige Jeans benötigt in der Produktion beispielsweise rund 7000 Liter Wasser. Natürlich laden günstige Preise zum Kauf ein, doch was dabei meist auf der Strecke bleibt, ist die langlebige Qualität. So weisen die günstig hergestellt und angebotenen Kleidungsstücke teilweise nach kürzester Zeit Makel auf und werden ohne schlechtes Gewissen schnell wieder aussortiert.
Jeder Deutsche kauft sich jährlich im Durchschnitt 60 neue Kleidungsstücke, wovon jedes fünfte so gut wie nie getragen wird. Allein in Deutschland werden jährlich ca. 390.000 Tonnen Textilabfall geschaffen. Heutzutage gibt es bereits viele innovative Brands, welche man unbedingt unterstützen sollte, um die Nachfrage nach Fast Fashion Artikeln zu reduzieren.
5 KLEINE SCHRITTE FÜR BEWUSSTEN KONSUM
- Überlege, ob du Basics nicht doch direkt in einer langlebigeren Qualität kaufen möchtest.
- Greife Trends bewusster auf und hinterfrage, ob du in einem halben Jahr noch Freude an dem Teil haben wirst.
- Schaue doch mal nach, ob das gleiche Produkt bei einem nachhaltigeren Hersteller zu finden ist.
- Verkaufe alte Kleidung auf Online- oder Offline-Plattformen, wie zum Beispiel Vinted.
- Bevor du ein Kleidungsstück entsorgst: Repariere alte Stücke, tausche Kleidung mit Freunden oder spende sie zum Beispiel online via Platz schaffen mit Herz.
Mit kleinen, aber feinen Veränderungen wie diesen können wir auch als Konsumenten eine positive Entwicklung beeinflussen. Bewusster zu konsumieren schont nämlich nicht nur den Geldbeutel, sondern auch unsere Umwelt.
Celina Geigenberger