WARUM UNSERE PRODUKTION BIENEN BEHERBERGT
Es ist in aller Munde: die Bienen sterben aus. Dass die kleinen Insekten geschützt werden sollten, ist für die meisten also keine Neuigkeit. Die elementare Bedeutung der Bienen für unseren Planeten scheint vielen allerdings gar nicht bewusst zu sein. Was also macht sie für uns so wichtig?
Tatsächlich haben Bienen einen derart immensen Einfluss, dass man sie durchaus als Fundament eines gesunden Ökosystems bezeichnen kann. Zum einen dienen sie beim Ausschwärmen als wichtige Bestäuber unzähliger Pflanzen, zum anderen sorgen sie für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Zwar sind auch andere Insekten in Sachen Bestäubung unterwegs, doch der Biene kommt hierbei in den meisten Regionen eine zentrale Bedeutung zu: rund 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen sind auf ihre Bestäubung angewiesen. Bienen sind damit hauptverantwortlich für unsere Nahrungsversorgung, gute Ernten und die Artenvielfalt. Rund ein Drittel unserer Nahrung basiert auf der Bestäubung durch Bienen und andere Insekten. Oft wird erst durch die Biene die landwirtschaftliche Erzeugung ermöglicht, weshalb sie weltweit sogar als drittwichtigstes Nutztier eingestuft wird. Es kann also bereits erahnt werden, wie gravierend die Folgen für uns und den Planeten wären, sollte die Biene aussterben.
WAS HAT ES AUF SICH MIT DEM BIENENSTERBEN
Obwohl die Biene aus dem Leben der Menschheit nicht mehr wegzudenken ist – scheint eine Welt ohne sie immer denkbarer. Seit einigen Jahren kommt es periodisch zu signifikanten Rückgängen des weltweiten Bienenbestandes. Rund jedes siebte Honigbienenvolk ist im Winter 2018/2019 gestorben. Und obwohl die Debatte über die Zukunft der Honigbiene zweifellos wichtig ist, rückt doch gleichzeitig ein drängenderes Problem, nämlich das Aussterben der Wildbiene, in den Hintergrund. Gerade die Wildbienen-Populationen haben einen unmittelbaren Einfluss auf das Ökosystem und andere Tier- und Pflanzenarten. Damit sind sie zum Erhalt der Artenvielfalt unerlässlich und besonders schützenswert. Doch von den rund 500 Wildbienenarten, die in Deutschland vorkommen, ist mittlerweile etwa die Hälfte vom Aussterben bedroht. Vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten konnte ein dramatischer Rückgang der Bienenvölker verzeichnet werden. Dies ist vor allem auf die industrielle Landwirtschaft zurückzuführen, die etwa durch Flächenversiegelung und den Einsatz von Dünger und Pestiziden die natürlichen Lebensräume der Bienen zerstört. Dazu kommt, dass sich durch den Klimawandel die Jahreszeiten verändern und infolgedessen die Blütezeiten vieler Pflanzen nicht mehr mit dem Zyklus der Bienen übereinstimmen.
Ob Wild- oder Honigbiene - eines sollte jedem klar sein: sollten die Bienen tatsächlich gänzlich aussterben, wären die Folgen für den Planeten verheerend. Bestimmte Pflanzenarten könnten sich nicht mehr weiter vermehren, was dazu führen würde, dass auf sie angewiesene Vögel, Insekten und Säugetiere aussterben würden. Dies wiederum hätte enorme Auswirkungen auf unser Ökosystem. Es käme zu Ernteausfall und damit Nahrungsmangel in vielen Gebieten. Und leider lässt sich die Biene in ihrer Funktion, zumindest nach heutigem Stand, auch nicht ersetzen.
WIE KANN MAN DER BIENE HELFEN
Um den Erhalt der Bienen sicherzustellen, ist vor allem der Schutz natürlicher und naturnaher Lebensräume notwendig. Umweltorganisationen wie Greenpeace fordern zum Beispiel einen Verzicht auf sämtliche Pestizide, die für Bestäuber schädlich sind, sowie die finanzielle Förderung ökologischer Agrarmodelle. Darüber hinaus wird dazu angeregt, in landwirtschaftlichen Betrieben Nistplätze und Blütenressourcen für Bienen zu schaffen. Aber auch scheinbar simple Schritte, wie die Anschaffung eines Bienenstocks, können große Wirkung zeigen. Da die natürlichen Behausungen der Bienen durch die zunehmende Urbanisierung immer schneller verschwinden, leben die meisten domestizierten Honigbienen heutzutage in solchen künstlich angelegten Bienenstöcken, sogenannten Beuten. In einem Bienenvolk leben zur Schwarmzeit bis zu 60.000 Tiere, wovon der Großteil aus weiblichen Arbeiterinnen besteht. Ein einziges Bienenvolk kann damit mehr als zehn Millionen Blüten am Tag bestäuben!
Ein solches Ansiedeln von Bienenvölkern ist also enorm wirksam und gerade in Großstädten oder Industriegebieten sehr erstrebenswert. Und nicht nur den Honigbienen, sondern auch den Wildbienen kann man im eigenen Garten einen Unterschlupf bieten, indem man Nisthilfen für sie aufstellt. In Deutschland befindet sich inzwischen ein sehr großer Teil der Bienenstöcke im Besitz von Hobby-Imkern. Doch auch immer mehr Privatleute und Unternehmen wie unsere Produktion schaffen sich einen eigenen Bienenstock an und unterstützen damit nicht nur den Erhalt städtischer Grünflächen, sondern auch den der Bienenvölker und damit unseres gesamten Ökosystems.
Carolin Ziegler